Fotographie, und Informatik
                Fotographie, und Informatik

M2-SSDs Das Wichtigste

M.2 SSDs: Der Turbo-Boost für deinen Rechner (Update März 2025)

 

M.2 SSDs sind immer noch der heiße Tipp (okay, eigentlich längst Standard!), wenn es um schnellen Speicher geht! Sie machen deinen Computer spürbar flotter und bringen ordentlich Schwung in deine Arbeit, dein Gaming und eigentlich alles, was du am PC tust. Aber bei der riesigen Auswahl an M.2 SSDs kann man schon mal den Überblick verlieren. Keine Sorge, dieser Guide hilft dir, die perfekte M.2 für deine Bedürfnisse zu finden.

 

Was sind M.2 SSDs überhaupt?

 

Stell dir eine superkleine, flache Speicherkarte vor, die aussieht wie ein Kaugummistreifen und direkt auf einen speziellen Steckplatz auf deinem Mainboard gesteckt wird. Das ist eine M.2 SSD! Kein Vergleich zu klobigen alten Festplatten und selbst die bekannten 2,5-Zoll SATA-SSDs wirken dagegen langsam und unhandlich.

 

Welche Arten von M.2 SSDs gibt es? (SATA vs. NVMe)

 

Der Hauptunterschied liegt in der Technologie, wie die M.2 SSD mit deinem Computer spricht:

  • M.2 SATA (AHCI): Diese nutzen die ältere SATA-Technologie, genau wie die bekannten 2,5-Zoll-SSDs, sind aber eben im kompakten M.2-Format. Sie sind deutlich langsamer als NVMe und heutzutage für Neukäufe kaum noch empfehlenswert, da schnelle NVMe-SSDs oft nur minimal mehr kosten. Ihre Relevanz beschränkt sich meist auf ältere Laptops oder Mainboards, die ausschließlich einen M.2 SATA-Slot besitzen.
  • M.2 NVMe (PCIe): Das sind die wahren Geschwindigkeitsmonster! NVMe (Non-Volatile Memory Express) wurde speziell für schnelle Flash-Speicher entwickelt und nutzt die viel schnellere PCIe-Schnittstelle (wie deine Grafikkarte). Das Ergebnis sind dramatisch höhere Lese- und Schreibgeschwindigkeiten. Perfekt für Gamer (kürzere Ladezeiten!), Content Creators (schnellere Video-/Fotobearbeitung) und alle, die maximale Performance wollen. Das ist der Standard, den du heute anstreben solltest.

 

Das solltest du über M.2 SSDs wissen (Die wichtigsten Begriffe)

 

  • Größe (Formfaktor): M.2 SSDs gibt es in verschiedenen Längen. Die mit Abstand häufigste Größe ist 2280 (22mm breit, 80mm lang). Schau im Handbuch deines Mainboards oder Laptops nach, welche Längen unterstützt werden.
  • Anschluss/Interface: Wie oben beschrieben: SATA oder NVMe. Achte darauf, dass dein M.2-Slot auf dem Mainboard den gewünschten Typ unterstützt (die meisten modernen Slots unterstützen NVMe, oft auch SATA, aber nicht immer beides!). NVMe ist klar die bessere Wahl für Performance.
  • Protokoll/PCIe-Generation (nur bei NVMe): NVMe-SSDs nutzen das PCIe-Protokoll in verschiedenen Geschwindigkeitsstufen:
    • PCIe 3.0: Der ältere Standard, aber immer noch viel schneller als SATA (bis ca. 3.500 MB/s). Eine gute, preiswerte Option für Alltags-PCs, Budget-Systeme oder Upgrades älterer Rechner.
    • PCIe 4.0: Der aktuelle Mainstream-Standard. Bietet exzellente Geschwindigkeiten (bis über 7.000 MB/s), ideal für anspruchsvolle Nutzer, Gamer und Kreative. Benötigt eine kompatible CPU und ein Mainboard mit PCIe 4.0 Unterstützung.
    • PCIe 5.0: Der neueste und schnellste Standard (über 10.000 MB/s, Tendenz steigend). Benötigt top-aktuelle Hardware (neueste CPUs/Mainboards), ist derzeit noch deutlich teurer und kann sehr heiß werden. Der massive Geschwindigkeitsvorteil ist im Alltagsbetrieb oder beim Gaming meist (noch) kaum spürbar, zeigt sich aber bei sehr großen, sequenziellen Dateiübertragungen.
  • Speicherplatz (Kapazität): Wie viel brauchst du? Gängige Größen sind 500 GB, 1 TB, 2 TB oder sogar 4 TB und mehr. 1 TB ist oft ein guter Sweet Spot für das Betriebssystem, Programme und einige Spiele.
  • Lese- und Schreibgeschwindigkeit (MB/s): Gibt an, wie schnell Daten gelesen und geschrieben werden können. Höhere Werte sind besser, achte aber auf den Unterschied zwischen sequenziellen (große Dateien) und zufälligen (kleine Dateien, wichtig für OS/Programme) Geschwindigkeiten. Die PCIe-Generation gibt hier die Obergrenze vor.
  • Haltbarkeit (TBW - Terabytes Written): Quasi der "Tachostand" für SSDs. Gibt an, wie viele Terabyte Daten garantiert auf die SSD geschrieben werden können, bevor die Speicherzellen theoretisch verschleißen. Für normale Nutzer sind die heutigen TBW-Werte meist mehr als ausreichend.
  • Garantie: Üblich sind 3 bis 5 Jahre Herstellergarantie.
  • Kühlung (Heatsink): Schnelle NVMe-SSDs (besonders PCIe 4.0 und vor allem PCIe 5.0) erzeugen unter Last Wärme. Ein Kühlkörper (Heatsink) ist wichtig, um eine Überhitzung und damit verbundene Leistungseinbrüche (Thermal Throttling) zu verhindern. Viele Mainboards haben bereits integrierte M.2-Kühlkörper. Manche SSDs werden auch direkt mit einem (manchmal sehr wuchtigen) Heatsink verkauft.

 

Worauf du beim Kauf achten solltest (Kurz-Checkliste)

 

  1. Kompatibilität: Passt die SSD?
    • Unterstützt dein Mainboard/Laptop M.2?
    • Welchen Anschluss (NVMe oder SATA)?
    • Welche physische Größe (z.B. 2280)?
    • Welche PCIe-Generation (3.0, 4.0, 5.0) unterstützt dein System (für NVMe)?
  2. Geschwindigkeit: Wie schnell soll/muss es sein?
    • Reicht solides PCIe 3.0?
    • Ist schnelles PCIe 4.0 ideal?
    • Brauchst du das Maximum mit PCIe 5.0 (und hast du die passende Hardware)?
  3. Budget: Was darf es kosten? PCIe 5.0 > PCIe 4.0 > PCIe 3.0 > SATA. Innerhalb der PCIe-Generationen gibt es aber auch günstigere und teurere Modelle.
  4. Kapazität: Wie viel Speicherplatz benötigst du realistisch?
  5. Kühlung: Hast du einen Mainboard-Heatsink oder brauchst du eine SSD mit eigenem Kühler (besonders bei Gen 4/5 wichtig)?
  6. Marke & Modell: Lies aktuelle Testberichte und Nutzer-Reviews, um die Zuverlässigkeit und tatsächliche Leistung verschiedener Modelle zu vergleichen.

 

Top M.2 NVMe SSD-Empfehlungen (Stand März 2025)

 

Hier einige beliebte und gut bewertete Modelle in verschiedenen Kategorien:

  • PCIe 5.0 (Maximale Geschwindigkeit, für Enthusiasten):
    • Crucial T705
    • MSI Spatium M580 FROZR
    • Gigabyte Aorus Gen5 12000
    • (Hinweis: Sehr teuer, benötigen potente Hardware und sehr gute Kühlung!)
  • PCIe 4.0 (High-End / Schnell & Zuverlässig):
    • Samsung 990 Pro
    • WD Black SN850X
    • Crucial T500
    • Solidigm P44 Pro / SK Hynix Platinum P41
  • PCIe 4.0 (Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis / Mittelklasse):
    • Crucial P5 Plus
    • WD Black SN770
    • Sabrent Rocket 4 (non-Plus)
    • Lexar NM790
  • PCIe 3.0 / Budget NVMe (Solide & Günstig):
    • Crucial P3 Plus (ist Gen4, aber oft preislich attraktiv im Gen3-Bereich)
    • WD Blue SN580 (ist Gen4, aber preislich attraktiv)
    • Kingston NV2 (flexibel Gen3/Gen4, sehr günstig)
    • Samsung 970 EVO Plus (bewährter Klassiker)

Fazit

M.2 NVMe SSDs sind ein echter Game-Changer und der heutige Standard für schnelle PCs. Sie sorgen für blitzschnelles Booten, kaum spürbare Ladezeiten in Spielen und eine allgemein viel flüssigere System-Performance. Mit diesem Guide hast du die Grundlagen und aktuelle Empfehlungen an der Hand, um die passende M.2 SSD für deine Bedürfnisse zu finden. Im nächsten Teil gehen wir tiefer auf Geschwindigkeiten, den PCIe-Bus und weitere technische Details ein!

 
 

 

M.2 SSDs Teil 2: PCIe-Generationen & Geschwindigkeit entschlüsselt

 

Im ersten Teil haben wir geklärt, was M.2 SSDs sind und den grundlegenden Unterschied zwischen SATA und dem deutlich schnelleren NVMe-Typ beleuchtet. Bei NVMe M.2 SSDs gibt es aber noch einen wichtigen Faktor, der die Geschwindigkeit maßgeblich bestimmt: die Generation der PCIe-Schnittstelle, über die die SSD mit dem Rest deines Systems kommuniziert.

 

PCIe-Generationen: Die Datenautobahn wird breiter

 

Stell dir die PCIe-Schnittstelle wie eine Autobahn vor. Jede neue Generation verbreitert diese Autobahn und erlaubt einen höheren Datendurchsatz pro Spur (Lane). M.2 NVMe SSDs nutzen typischerweise vier PCIe-Lanes (x4). Hier die theoretischen Maximalgeschwindigkeiten der Schnittstelle pro Generation:

  • PCIe 3.0 x4: Interface max. ca. 3.940 MB/s
    • Real-world SSDs dieser Generation erreichen bis ca. 3.500 MB/s.
  • PCIe 4.0 x4: Interface max. ca. 7.880 MB/s
    • Real-world SSDs dieser Generation erreichen bis ca. 7.400 MB/s.
  • PCIe 5.0 x4: Interface max. ca. 15.750 MB/s
    • Real-world SSDs dieser Generation erreichen aktuell bis ca. 14.000+ MB/s.

Wichtig: Das sind die maximal möglichen sequenziellen Lese-/Schreibgeschwindigkeiten (also das Übertragen großer, zusammenhängender Dateien). Die tatsächliche Performance hängt auch stark vom SSD-Controller, dem verwendeten NAND-Flash-Speicher und der Firmware ab.

Was bedeutet das für dich? Welche Generation ist die richtige?

  • PCIe 3.0 NVMe SSDs:
    • Der solide Einstieg in die NVMe-Welt. Immer noch deutlich schneller als jede SATA-SSD und absolut ausreichend für flüssige Alltagsaufgaben, Office und auch viele Spiele.
    • Ideal für: Budget-Systeme, Aufrüstung älterer PCs/Laptops, die nur PCIe 3.0 unterstützen, oder wenn das Preis-Leistungs-Verhältnis im Vordergrund steht.
  • PCIe 4.0 NVMe SSDs:
    • Der aktuelle Goldstandard und Mainstream. Bietet einen massiven Geschwindigkeitsschub gegenüber Gen 3 und liefert exzellente Performance für praktisch alles: extrem schnelles Booten, rasante Game-Ladezeiten, flüssige Videobearbeitung und schnelle Dateiübertragungen.
    • Ideal für: Die meisten modernen PCs. Bietet das beste Preis-Leistungs-Verhältnis für Gamer, Content Creators und anspruchsvolle Nutzer.
  • PCIe 5.0 NVMe SSDs:
    • Die absolute Speerspitze der Geschwindigkeit, die die Transferraten nochmals fast verdoppelt. Dieser Vorteil kommt vor allem bei der Bearbeitung riesiger Dateien (4K/8K-Video, große Datenbanken, Simulationen) zum Tragen.
    • Für allgemeine Nutzung und Gaming ist der spürbare Vorteil gegenüber schnellen Gen 4 SSDs aktuell oft gering.
    • Nachteile: Benötigt top-moderne Hardware (neueste CPU/Mainboard-Plattform), ist deutlich teurer und erzeugt viel Wärme (sehr gute Kühlung, oft mit eigenem Lüfter, ist Pflicht!).
    • Ideal für: Enthusiasten, Profis mit spezifischem Bedarf an maximalen sequenziellen Datenraten und Nutzer, die absolut zukunftssicher sein wollen und das Budget dafür haben.

Kompatibilität ist König!

Ein entscheidender Punkt: Um die volle Geschwindigkeit einer PCIe 4.0 oder 5.0 SSD zu nutzen, müssen sowohl das Mainboard (der spezifische M.2 Slot) als auch die CPU diese Generation unterstützen!

  • Eine PCIe 5.0 SSD in einem PCIe 4.0 Slot läuft nur mit PCIe 4.0 Geschwindigkeit.
  • Eine PCIe 4.0 SSD in einem PCIe 3.0 Slot läuft nur mit PCIe 3.0 Geschwindigkeit.

Prüfe also immer die Spezifikationen deines Mainboards und deiner CPU, bevor du eine schnelle NVMe SSD kaufst!

Zusätzliche Hinweise:

  • Nicht nur die Generation zählt: Wie erwähnt, bestimmen auch Controller, NAND-Typ (z.B. TLC, QLC) und Cache (DRAM) die tatsächliche Leistung und Haltbarkeit einer SSD. Lies daher immer aktuelle Tests zu spezifischen Modellen.
  • Diminishing Returns: Während sich die maximalen sequenziellen Raten pro Generation fast verdoppeln, sind die Verbesserungen bei zufälligen Zugriffen (wichtig für die Reaktionsfähigkeit des Betriebssystems und das Starten von Programmen) oft weniger dramatisch. Auch die Verkürzung von Ladezeiten in Spielen skaliert nicht 1:1 mit der PCIe-Generation, besonders beim Sprung von schnellem Gen 4 zu Gen 5.
  • Zukunft: PCIe 5.0 SSDs werden mit der Zeit günstiger und weiter verbreitet werden, und zukünftige Software (z.B. Spiele mit DirectStorage) könnte stärker von den hohen Geschwindigkeiten profitieren.

 

Fazit (Teil 2): Die richtige Generation wählen

 

Die Wahl der passenden PCIe-Generation für deine M.2 NVMe SSD ist eine Abwägung aus Leistung, Budget und der vorhandenen Hardware:

  • Für die allermeisten neuen PCs ist eine PCIe 4.0 SSD heute die vernünftigste und leistungsstärkste Wahl. Sie bietet einen riesigen Sprung gegenüber älteren Technologien zu immer faireren Preisen.
  • Greife zu PCIe 3.0, wenn du ein knappes Budget hast, ein älteres System aufrüstest oder die absolute Top-Geschwindigkeit nicht benötigst. Der Unterschied zu SATA ist immer noch gewaltig!
  • PCIe 5.0 ist aktuell dem Enthusiasten, dem Profi mit extremen Anforderungen an Datentransfers oder dem Early Adopter vorbehalten, der bereit ist, den Premium-Preis zu zahlen und für eine adäquate Kühlung zu sorgen.

Egal für welche NVMe-Generation du dich entscheidest – der Umstieg von einer traditionellen Festplatte oder selbst einer SATA-SSD wird sich wie Tag und Nacht anfühlen und deinem PC einen spürbaren Performance-Schub verleihen!

 

 

 

Druckversion | Sitemap
© Swen Bär Impressum: siehe Kontakt